Tiroler Mannschaftsmeister 2019
An den vergangenen zwei Wochenenden fand die Tiroler Meisterschaft mit dem Luftgewehr statt. Dabei konnten unsere Schützen ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Schützengilde Roppen schreiben: sie sicherten sich den Titel des Tiroler Mannschaftsmeister 2019. Mit zwei weiteren Medaillen und zwei Finalplätze schnitten unsere Starter äußerst erfolgreich ab.
Senioren 1
Am 09.03. waren Norbert Stefani und Hans-Hermann Auer in der Klasse Senioren 1 am Start. Obwohl bei Norbert die Saison ziemlich durchwachsen war, durfte er sich aufgrund der zuletzt gezeigten ansteigenden Form noch Chancen auf eine Qualifikation für Österreichischen Meisterschaften ausrechnen, die Ende März in Ried im Innkreis ausgetragen werden. Hans-Hermann war für diese schon so gut wie fix qualifiziert. Bei ihm ging es darum, sich mit einem sehr guten Ergebnis im letzten Moment doch noch in die erste Mannschaft für die ÖM zu schießen. Für beide kam also zur nervlichen Belastung, den eine Landesmeisterschaft ohnehin mit sich bringt, noch der Druck einer Qualifikation dazu.
Norbert startet mit 97,0 nicht wirklich optimal, konnte aber im Verlauf der Wettkampf noch zulegen. Mit sehr guten 393,9 Ringen belegte er in der Endabrechnung den ausgezeichneten 5. Rang. Mit diesem Ergebnis konnte er auch gegenüber seinen Konkurrenten um einen Startplatz bei den ÖM punkten und sicherte sich das begehrte Ticket für Ried sichern.
Besser in den Wettkampf starten konnte Hans-Hermann. Aber besonders in den Serien 2 und 3 lieferte er mit 101,9 und 100,0 zwei tolle Serien ab. Danach ließ aber die Konzentration nach und eine 97,1 in der letzten Serie verhinderte den greifbaren 400-er. Ausgezeichnete 397,6 reichten dann trotzdem für Rang 3 und somit für die Bronzemedaille. Auf den Sieg fehlten gerade einmal 1,3 Ringe. Mit etwas mehr Konzentration über die volle Distanz wäre der Sieg auf jeden Fall machbar gewesen. Mit diesem Ergebnis konnte er sich in der Qualifikation auch auf Rang 3 vorschieben und wird somit Teil der Mannschaft Tirol 1 bei den Österreichischen Meisterschaften.
Männer
In der Männerklasse war die Schützengilde Roppen durch Johannes Stefani vertreten. Für ihn galt Ähnliches wie für seinen Vater: mit einem guten Ergebnis konnte er sich noch für die Staatsmeisterschaft qualifizieren. Zudem war ihm zuzutrauen, mit einem wirklich guten Ergebnis das Finale der besten acht Schützen zu erreichen. Mit 606,5 Ringen konnte er beide Ziele erreichen. Als sechster im Grunddurchgang ganz klar fürs Finale qualifiziert und dabei auch noch das Ticket für Ried gelöst.
Im Finale musste Johannes dann die Erfahrung seiner Gegner akzeptieren. Nach 5 Schüssen lag er am Ende des Feldes. In der nächsten 5-er Serie konnte er dann deutlich zulegen und einen Platz gut machen. Eine 8,7 im ersten Einzelschuss war dann aber zu wenig: er musste das Finale als erster verlassen. Schon das Erreichen des Finales darf aber als großartiges Ergebnis gewertet werden.
Frauen
Nachdem Katharina aus terminlichen Gründen heuer sowohl die Landes- als auch die Staatsmeisterschaft auslassen muss, war unsere Gilde durch Arabella Schauer, Franziska Stefani und Marie-Theres Auer vertreten.
Für Arabella ging es nach der komplett verpatzen Landesmeisterschaft im Vorjahr darum, zu zeigen, dass sie es deutlich besser kann. Und das zeigte sie in beeindruckender Manier. Die ersten vier Serien lagen alle über 100 Ringe und nach 40 Schuss zeigte die Anzeigetafel einen sensationellen Zwischenstand von 406,2 Ringen. Zu dem Zeitpunkt lag sie sogar auf dem 8. Zwischenrang, was einen Finalplatz bedeutet hätte. Dieses Zwischenergebnis zeigte aber Wirkung und Arabella fing an zu viel zu rechnen und nachzudenken. Im Schießsport ein unverzeihlicher Fehler. Mit 96,9 Ringen in Serie 5 viel sie sofort etliche Plätze zurück, ehe sie mit 99,3 Ringen in der letzte Serie ein für sie tolles Ergebnis von 602,4 Ringen retten konnte. Das bedeutete Rang 12 in der Frauenklasse, der eindeutig stärksten Klasse bei diesen Meisterschaften.
Auch Franziska hatte die Chance, sich mit einem sehr guten Ergebnis für die Staatsmeisterschaft zu qualifizieren. Nach 30 Schuss lag sie mit Serien zwischen 101,4 und 102,7 Ringen ganz klar auf Finalkurs.In Serie 4 drehte sie dann plötzlich auf: 105,2 Ringe bedeuten nach 40 Schuss 410,8 Ringe. Damit mischte sie plötzlich ganz vorne mit. Und diese vierte Serie sollte sich dann noch einmal mehr als nur auszahlen! Im Endklassement belegte sie mit sensationellen 616,0 Ringen Rang 5. Vor ihr lagen nur mehr international erfahrene Schützinnen. Selbstredend, dass sich Franziska mit diesem Ergebnis einen Platz im Tiroler Aufgebot für Ried gesichert hat.
Von Marie-Theres wurde natürlich erwartet, dass sie sich für das Finale der besten Acht locker qualifizieren wird. Diese Ansprüchen wurde sie auch von Anfang an gerecht. Obwohl sich in jeder Serie immer wieder Fehler einschlichen, setzte sie sich von Anfang an an die Spitze des Feldes und lieferte am Ende 621,2 Ringe ab. Auf ganze Ringe wären das ein Ergebnis von 592 gewesen. Damit beendete sie den Grunddurchgang auf Position 1.
Im Finale setzte sich zur Überraschung aller Franziska durch 4 schöne Zehner an die Spitze. Eine 8,6 im fünften Schuss zeigte dann aber, wie brutal ein Finale auf diese Niveau sein kann: sie viel auf den vorletzte Zwischenrang zurück. Eine weitere 9,1 in den zweiten fünf Finalschüssen verhinderten, dass sie sich von der Letztplatzierten absetzen konnte. So musste sich bei den ersten beiden Einzelschüsse entscheiden, ob sie ihre Gegnerin auf Distanz halten kann oder ob sie wie ihr Bruder das Finale als erste verlassen muss. Im ersten Einzelschuss erzielte Franziska so wie ihre Gegnerin eine 10,0. Im zweiten Schuss legte sie dann eine 10,3 vor. Aber ihrer Gegner gelange es, mit einer 10,6 Franziska im letzten Moment noch im 0,1 Ringe abzufangen. Damit belegte Franziska Rang 8.
Zumindest im ersten Schuss startete Marie-Theres mit einer 9,7 deutlich schlechter als ihre Freundin Franziska. Danach konnte sie sich aber deutlich steigern und belegte nach der ersten 5-er Serien den zweiten Zwischenrang. Eine weitere Neunerwertung in der zweiten 5-er Serie verhinderte, gab Sonja Embacher von den Söller Sportschützen die Gelegenheit, sich um 0,8 Ringe von Marie-Theres abzusetzen. Obwohl sie von da an nur mehr Zehner traf, konnte sie den Rückstand nicht mehr wettmachen. Ganz im Gegenteil: schwächere Zehner im Mittelteil des Finales waren Marie-Theres kurzfrist sogar auf Rang 4 zurück und ganz kurze Zeit musste sie sogar gegen ein vorzeitiges Aus kämpfen. Aber mir all ihrer Routine schaffte sie es dann doch noch, eine Gegnerin nach der anderen hinter sich zu lassen. Nach 20 Schuss lag sie auf Rang drei, 0,7 Ringe hinter Dauerrivalin Nadine Ungerank und 1,3 Ringe hinter Embacher. Die darauf folgende kurze Schwäche von Ungerank nutzte Marie-Theres dann aber eiskalt aus und warf diese aus dem Rennen. Den Vorsprung von Embacher konnte sie aber nicht mehr egalisieren und somit durfte sie sich letztendlich über die Silbermedaille freuen.
Mannschaftswertung
Für die Mannschaftswertung kann jede Gilde 3 Schützen aus den unterschiedlichen Klassen nominieren. Bei uns waren das natürlich Marie-Theres, Franziska und Johannes. Dabei werden die ersten 40 Schuss der einzelnen Schützen gewertet, da eine Gilde ja auch Jungschützen melden kann. In der Zwischenwertung lag unsere Auswahl hinter der Mannschaft von Münster auf Rang 2. Nachdem Franziska eine der langsamsten Schützinnen im gesamten Starterfeld war, war ihr Ergebnis ausschlaggebend, wo sich unsere Mannschaft einreihen kann. Nach 30 Schuss rechnete schon jeder mit der Silbernen für unsere Schützen. Aber die schon angesprochenen 105,2 in Serie vier drehten das Ergebnis noch im allerletzten Moment zu unseren Gunsten. Nach dieser Serie war klar: Roppen ist der Tiroler Mannschaftsmeister 2019. Ein so sensationell wie unerwartetes Ergebnis.
Fazit
Wie schon eingangs erwähnt stellt der Titel des Tiroler Mannschaftsmeister einen neuen Höhepunkt in der Geschichte der Schützengilde Roppen dar. Unsere Mannschaft hat eindrucksvoll bestätigt, was Insidern schon lange klar war: wir gehören zu den stärksten Gilden im Land. Diese Position wurde zusätzlich durch die weiteren Ergebnisse bestätigt. War mit der Medaille von Marie-Theres noch zu rechnen, stellte der erste Stockerlplatz von Hans-Hermann nach langer Zeit schon eher eine Überraschung dar. Nicht weniger überraschend waren die Finalplätze und die dabei erzielten Ergebnisse von Franziska und Johannes. Einen wirklich sensationellen Wettkampf lieferte Arabella ab und Norbert konnte die guten Ergebnisse der letzten Jahre mit einem 5. Platz eindrucksvoll bestätigen.
Obwohl die schon fix qualifizierte Katharina auf ihren Start bei den Staatsmeisterschaften verzichten muss wird unsere Gilde durch Marie-Theres, Franziska, Johannes, Norbert und Hans-Hermann trotzdem mit fünf Startern vertreten sein. Die Schützengilde Roppen wünscht dabei allen viel Glück und gut Schuss.