Gold und Bronze beim Austria Open
Nachdem die Europameisterschaften 2018 mit der Match-Armbrust leider abgesagt werden musste, stellt der internationale Wettkampf „Austria Open“ in Innsbruck, der heuer vom 01. bis zum 03. Juni über die Bühne ging, den größten und bedeutendsten Bewerb in der Armbrust-Saison 2018 dar. Entsprechend ambitioniert gingen die insgesamt 135 Sportler aus 7 Nationen an den Start. Unser Gilde war wie schon in den letzten Jahren durch Hans-Hermann Auer (Senioren), Katharina Auer (Frauen) und Marie-Theres Auer (letzte Saison als U23 weiblich) vertreten.
Für unsere beiden Kaderschützinnen war dieser Bewerb noch aus einem anderen Grund sehr wichtig: die „Internationale Armbrustschützen Union“ (IAU), der weltweite Dachverband der nationalen Armbrustverbände, plant für 2019 eine Serie von Weltcup-Bewerben durchzuführen. Das würde eine deutliche Aufwertung des Armbrust-Sports bedeuten. Die Teilnehmer können in einem solchen Fall nur von den nationalen Verbänden, in unserem Fall also dem ÖSB, nominiert werden. Bei den bisherigen internationalen Wettkämpfen konnten neben den nationalen Verbänden auch jeder Landesverband oder auch einzelne Gilden ihre Schützen melden. Zu den Weltcups wird der ÖSB ausschließlich Kaderschützen entsenden.
Für die Aufnahme in den Armbrustkader braucht es mindestens drei Limits, wobei unsere Schützinnen heuer gerade einmal vier Möglichkeiten haben, ein solches Limit zu erzielen. Beim ersten Bewerb, den 5-Länder-Wettkampf in Berg (04. bis 06. Mai) hatten beide Schützinnen bereits ein erstes Limit anschreiben können. Mit einem weiteren Limit beim Austria Open stünde die Tür für den Kader 2019 schon weit offen.
Im Zuge des Austria Open testete die IAU einen neuen Finalmodus. Bisher war es mit der Armbrust so, dass im Finale 10 Schüsse abgegeben wurden, welche zum Ergebnis des Grunddurchgangs hinzu gerechnet wurden. Der neue Modus wurde an das Finale mit dem Luftgewehr angelehnt: alle Starter beginnen bei Null. Nach 10 Finalschüssen muss der letztplatzierte Schütze auf Rang 8 ausscheiden. Danach scheidet nach jedem Schuss ein weiterer Schütze aus. Bei Ringgleichheit entscheidet immer der zuletzt abgegebene Schuss, wer ausscheiden muss. Nach 16 Schüssen steht dann der Gewinner fest, wobei bei Ringgleichheit die Goldmedaille mit Stechschüssen ermittelt wird.
Senioren
Wie schon im letzten Jahr waren die Senioren die zahlenmäßig stärkste Klasse. Im 40 Starter umfassenden Feld konnte sich Hans-Hermann mit nicht wirklich zufriedenstellenden 367 Ringen Rang 15 sichern. Nachdem Tirol heuer keine Seniorenmannschaft stellen konnte, war es auch nicht möglich, Mannschafts-Bronze aus dem Vorjahr zu verteidigen.
U23 weiblich
Hoch motiviert ging Marie-Theres in ihren Wettkampf. Nach 20 Schuss lag sie mit 98 und 97 in den Zehnerserien auf Rang 2 der Zwischenwertung. Dann schlichen sich einzelne Fehler ein, trotzdem konnte sie den Grunddurchgang mit sehr guten 384 Ringen auf Rang 4 beenden. Damit legte sie auch den Grundstein für Rang 3 in der Mannschaftswertung mit der Mannschaft Tirol.
Im Finale lief es dann leider nicht mehr nach Plan. Nach 10 Finalschüssen lag Marie-Theres mit 93 Ringen noch auf Rang 3, ringgleich mit 2 weiteren Schützinnen. Eine 9 in Schuss 11 bedeuteten dann aber das frühe Aus auf Position 7.
Frauen
Katharina startete so wie ihre Schwester mit 98 und 97 Ringen in ihren Durchgang. Dann aber zeigte sie, dass sie nach wie vor zu den besten Frauen in der Armbrustszene gehört. Zweimal 99 in den Serien 3 und 4 bedeuteten ein Endergebnis von ausgezeichneten 393 Ringen. Damit lag sie nach dem Grunddurchgang drei Ringe vor der Zweitplatzierten, der aktuellen Weltmeisterin Michaela Walo.
Im Finale startete Katharina dann sensationell mit sieben Zehnerwertungen. Nachdem sich Walo bereits im ersten Schuss durch eine Acht selber aus dem Rennen genommen hatte, entwickelte sich Vizeweltmeisterin Sylvia Aumann zur stärksten Konkurrentin von Katharina. Aber mit 99 Ringen konnte Katharina bereits nach 10 Schüssen einen komfortablen Vorsprung von 3 Ringen erarbeiten. Diesen Vorsprung konnte sie dann bis zum 14. Schuss verteidigen. Beim 15. Schuss passierte Katharina aber ein kurzer Konzentrationsfehler. Eine Acht ermöglichtes es Aumann, den Vorsprung auf einen Ring zu verringern. Im letzten Schuss trafen beide dann „nur“ eine Neun, was für Katharina den Sieg im wichtigsten Wettkampf der laufenden Saison bedeutete.
Mit der Mannschaft Tirol belegte Katharina übrigens Rang 5 in der gemischten Mannschaftswertung
Fazit
Mit Gold für Katharina und Bronze für Marie-Theres darf sich die Gilde Roppen wieder über zweit Medaillen ihrer Armbrustschützinnen freuen. So ganz nebenbei haben beide Schützinnen ein weiteres A-Limit für die Kaderqualifikation 2019 erzielt. Damit sollte die Tür zum Kader 2019 weit offen stehen. Beide benötigen bei den Staatsmeisterschaften oder den Tiroler Meisterschaften noch ein Limit. Das sollte in Anbetracht der Topform, in der sich beide befinden, machbar sein. Die Schützengilde Roppen gratuliert zu den Ergebnissen und drückt die Daumen für die noch anstehenden Wettkämpfe.
Beitrag auf der Homepage des Österreichischen Schützenbundes