Tolle Ergebnisse beim Meyton Cup 2017
Vom 20. bis zum 24. Jänner ging am Landeshauptschießstand in Innsbruck der Meyton Cup 2017 für Luftgewehr und Luftpistole über die Bühne. Mit knapp 260 Startern aus 16 Nationen war dieser internationale Wettkampf auch heuer wieder äußerst stark besetzt. Wie in den vergangenen Jahren wurden in jeder Klasse zwei Wettkämpfe ausgetragen. Unsere Gilde konnte heuer mit dem Luftgewehr 5 Starterinnen und Starter stellen.
Masters 1
In der Klasse Masters 1 (Senioren 1) war heuer nur Norbert Stefani am Start. Er konnte sich vor allem im ersten Durchgang gegenüber dem Vorjahr ganz klar steigern, musste sich aber mit 397,0 und 395,8 Ringen in beiden Durchgängen mit dem undankbaren vierten Rang begnügen.
Juniorinnen
Nachdem Marie-Theres und Franziska seit heuer in der Frauenklasse schießen müssen, blieb als einzige Vertreterin der Gilde Roppen Arabella Schauer. Dass sie in der Leistungsdichte der Juniorinnen noch nicht vorne mitreden kann, war klar. Für sie ging es einmal mehr darum, internationale Erfahrung zu sammeln. Im ersten Durchgang lieferte sie mit 400,8 Ringen (380) ein solides Ergebnis. Das reichte aber gerade einmal für Rang 40.
Den zweiten Wettkampf startet sie dann mit sensationellen 103,8 (98) Ringen. Damit lag sie nach den ersten 10 Schüssen auf dem dritten Zwischenrang. Dieses Niveau konnte sie dann aber nicht mehr halten. Mit 406,5 (385) Ringen zeigte sie aber auf, welches Potential in ihr steckt und belegte damit Rang 28. Eine Platzierung, mit der man im Vorfeld definitiv nicht rechnen konnte.
Frauen
Berufsbedingt konnte Franziska Stefani heuer nur im ersten Durchgang der Frauen antreten. Mit 99,4 und 100,9 Ringen in den ersten beiden Serien startete sie denkbar schlecht in ihren Wettkampf. Serien drei und vier liefen zwar deutlich besser, mehr als Schadensbegrenzung war aber nicht mehr möglich. Mit 404,9 (386) Ringen belegte sie Rang 29.
Im letzten Jahr konnte Marie-Theres Auer in der Klasse der Juniorinnen in beiden Durchgängen das Finale der letzten Acht erreichen. Heuer musste sie sich in der Frauenklasse beweisen. Im ersten Durchgang ließ sie sich zu Beginn ihrer Serie zu sehr von ihrer Anspannung ablenken. Am Ende stand mit 413,5 Ringen (394 auf ganze Ringe) ein B-Limit zu Buche. Auf das Finale fehlten aber doch 2,5 Ringe. Das reichte gerade einmal für Rang 18.
Der zweite Durchgang lief dann deutlich besser, aber die eher ungewohnte Anspannung konnte sie auch in dieser Serie nicht wirklich ablegen. Am Ende erzielte sie mit 415,3 (397) Ringen ein sehr gutes Ergebnis. Mit diesem A-Limit fehlten gerade einmal 0,2 Ringe auf den begehrten Finalplatz. Mit Rang 11 konnte sie aber vollauf zufrieden sein.
Den ersten Wettkampf hatte Katharina Auer aufgrund einer Darmgrippe versäumt. Sie ließ es sich aber nicht nehmen, trotzdem im zweiten Durchgang anzutreten. Nach der ersten Zehnerserie sah es auch so aus, als ob sie an dem Tag nicht mit der Spitze mithalten kann. Mit 103,4 Ringen lag sie nach den ersten 10 Schüssen auf Zwischenrang 15. Eine 9,4 im zehnten Schuss verhinderte eine bessere Zwischenplatzierung. Von da an machte sie aber keinen einzigen Fehler mehr. Mit drei sauberen 100-er Serien erzielte sie sensationelle 417,1 Ringe (399 auf ganze Ringe!) und katapultierte sich damit im Endklassement noch auf Rang 4 vor. Damit hatte sie nicht nur einen Finalplatz erobert, sondern auch aufgezeigt, dass sie trotz Trainingsrückstand in den letzten Monaten nach wie vor mit der Österreichischen und internationalen Spitze mithalten kann. Vor ihr waren nur zwei US-Amerikanerinnen und unsere Olympiastarterin Olivia Hofmann platziert. So ganz nebenbei hatte sie damit im zweiten Wettkampf dieser Saison schon das zweite A-Limit erzielt.
Finale Frauen
Das Finale startete dann so, wie es bei Katharina leider öfter der Fall ist: durchwachsen! Nach der ersten 5-er Serie lag sie auf Rang 4, auf die führende Hofmann fehlten nur 0,5 Ringe. Anstatt sich auf die nächste 5-er Serie zu konzentrieren, fing sie dann aber an zu rechnen und zu überlegen. Etwas, das sich in der Situation sofort rächt. 9,8 und 9,7 warfen sie fast an das Ende der Zwischenwertung zurück, ehe sie es schaffte, sich wieder voll zu konzentrieren. Mit drei „fetten“ Zehner konnte sie sich aber ein frühzeitiges Ausscheiden verhindern. Und wie im Grunddurchgang machte sie von dem Moment an keinen Fehler mehr. Schuss für Schuss kämpfte sie sich im Klassement nach vorne, bis sie dann nach 18 Schuss mit Hofmann gleichauf in Führung lag. Nach 20 Schuss führte sie die Wertung mit einem Vorsprung von 0,2 Ringen an.
Dann setzte sich aber die größere Routine von Hofmann durch. Zweimal eine 10,0 in den Schüssen 22 und 23 warfen Katharina um 0,8 Ringe hinter unsere Olympiastarterin von Rio zurück. Da half dann auch eine 10,7 im letzten Schuss nichts mehr: die bekannt gute Finalschützin Hofmann hatte das Finale überraschend knapp um gerade einmal 0,5 Ringe gewonnen. Die Drittplatzierte Miles Minden (USA) lag bei ihrem Ausscheiden bereits 1,9 Ringe hinter Katharina. Das zeigt, dass Hofmann und Katharina in diesem Finale eine Klasse für sich waren.
Fazit
Angesichts der starken ausländischen Beteiligung beim Meyton Cup 2017 haben sich die Schützen der Gilde Roppen wieder einmal ausgezeichnet geschlagen. Etwas unglücklich verlaufen ist der Bewerb für Franziska. Mit zwei 4. Plätzen hat ihr Vater Norbert in beiden Durchgängen das Podest nur ganz knapp verfehlt. Arabella hat vor allem im zweiten Durchgang eine ausgezeichnete Talentprobe abgeliefert. Marie-Theres hat zwei Limits für die Kaderqualifikation 2018 erzielt, wobei im zweiten Durchgang mit etwas Glück auch ein Finalplatz möglich gewesen wäre. Katharina hat wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass sie zur absoluten Spitze in Österreich gehört und an einem konzentrierten Tag auch die internationale Spitze fordern kann.